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Wie viel Anonymität ist möglich?
Wenn ein externes Unternehmen mit der Mitarbeiterbefragung beauftragt wird, geschieht dies meist, um eine umfassende Anonymität der Antworten zu gewährleisten. Doch die Tatsache, dass die Befragung von einem externen Dienstleister durchgeführt wird, genügt in vielen Fällen noch nicht, damit die Mitarbeiter auch tatsächlich unbefangen antworten können. Je kleiner das Unternehmen ist, desto schwieriger ist es, die Fragebögen so zu gestalten, dass niemand sich identifizierbar fühlt. Auch bei kleinen Abteilungen oder weit verteilten Standorten ist es oft möglich, anhand der Antworten auf die Personen zu schliessen. Wenn eine Identifikation auf keinen Fall auszuschliessen ist, müssen die Mitarbeiter vor allem Vertrauen in den Anbieter der Befragung fassen. Dieser muss dafür einstehen, dass tatsächlich nur die Ergebnisse und nicht die jeweiligen Antwortbögen an die Unternehmensleitung weitergeleitet werden. Doch auch bei der Erstellung der Ergebnisse ist auf eine Anonymisierung zu achten.
Generell gilt, wenn mehr als vier persönliche Fragen gestellt werden, ist jeder Teilnehmer der Umfrage eindeutig zu identifizieren. Diese Bestandteile der Umfrage sollten also auf das Notwendigste beschränkt werden. Geht es um die Zufriedenheit, ist es aber zum Beispiel wichtig, wie lange ein Mitarbeiter schon im Unternehmen arbeitet. In Abteilungen von weniger als zwanzig Personen genügt dies nicht selten schon, um einzelne Personen eindeutig zu identifizieren. Der Veranstalter der Umfrage muss also Gruppen schaffen, die möglichst gleichmässig auf mehrere Personen zutreffen. Es ist zum Beispiel möglich, nur zwischen langer und kurzer Mitarbeit zu unterscheiden und die Grenze zum Beispiel bei zehn Jahren festzulegen. Solche Gruppenbildungen stärken das Vertrauen in die Anonymität und garantieren ehrlichere Antworten.
Wie funktionieren Hochrechnungen?
Die Wahllokale sind an einem Wahlsonntag kaum geschlossen, da werden in den Medien bereits die ersten Hochrechnungen bekannt gegeben. Die Ergebnisse stimmen in diesem Moment bereits erstaunlich genau mit dem späteren amtlichen Endergebnis überein. Dabei beginnt nach der Abgabe der letzten Stimme erst tatsächlich die Auszählung der Stimmen. Wie kann da die erste Annäherung ans Ergebnis so schnell vonstattengehen?
Die Bekanntgabe von Meinungsumfragen während der laufenden Wahl ist in den meisten demokratischen Staaten nicht gestattet, weil dies das Wahlergebnis verfälschen würde. Diejenigen, die erst am Abend zur Wahlurne schreiten, könnten in ihrer Wahl von den Ergebnissen der aktuellen Umfragen beeinflusst werden. Doch die Erhebung von Umfragen ist normalerweise nicht verboten. Daher werden an ausgewählten Orten Reporter zu den Wahllokalen geschickt, welche die Wähler nach der gerade abgegebenen Stimme befragen. Die Erfahrung zeigt, dass diejenigen, die in diesem Moment zu einer Aussage bereit sind, auch meist zuverlässige Antworten geben. Der wichtigste Unterschied dieser Umfrage im Vergleich zu den Vorabumfragen in den Wochen vor der Wahl ist, dass alle Befragten sich tatsächlich schon entschieden haben. Denn da immer mehr Menschen erst kurz vor der Abgabe der Stimme tatsächlich entscheiden, wen sie wählen, werden die frühen Umfragen natürlich immer ungenauer. Genau sind die Umfragen deswegen, weil sich die Gruppe der Befragten ebenso zusammensetzt, wie die Gruppe aller Wähler. Die Prozentangaben der Wahlstimmen lassen sich in diesem Fall von der kleinen auf die grosse Gruppe übertragen.